Vlemmix setzt 35 Ferkel pro Sau ab
Im Zuchtbetrieb Vlemmix im niederländischen Heusden wurden letztes Jahr 35,1 Ferkel pro Sau abgesetzt. Betriebsleiter Berry van Gerwen zufolge ist die hohe Milchproduktion der Sauen dabei der wichtigste Erfolgsfaktor.
Er arbeitet seit fast 15 Jahren im Zuchtbetrieb Vlemmix in Heusden. In den ersten Jahren gelang es Berry van Gerwen nicht, „genügend Milch aus den Sauen zu bekommen“. Nachdem er das Milchpotenzial der Sauen des Basiszuchtbetriebs gesehen hatte, begann er, sich mit der Fütterung auseinanderzusetzen. Über den Basiszuchtbetrieb kam er mit Henk van der Steijn in Kontakt. Was bei seinem vorigen Futtermittelhersteller nicht gelang, glückte mit dem Futter von Henk van der Steijn: Stauung im Saueuter mit einer hohen Milchproduktion.
Die magische Grenze
Der Sauenbetrieb Vlemmix im niederländischen Heusden (Provinz Brabant) hat 1600 Sauen. Berry ist mit seinem festen Team für sämtliche Arbeiten im Betrieb zuständig. In 2017 durchbrachen sie die magische Grenze von 35 abgesetzten Ferkeln pro Sau. Der Jahresdurchschnitt belief sich auf 35,1 Ferkel.
Die Absetzferkel befinden sich einige Kilometer vom Sauenbetrieb entfernt. Die meisten Ferkel werden ab einem Gewicht von ungefähr 25 Kilogramm nach Deutschland verkauft. Die restlichen Ferkel werden in einen Stall mit 2300 Mastschweinen in der Nähe des Betriebs untergebracht. Die Sauen und Absetzferkel werden mit Trockenfutter gefüttert. Die Mastschweine bekommen Breifutter.
Ein ausgeklügeltes Management des Abferkelstalls
Berry und seine Kollegen setzen im Abferkelstall auf ein ausgeklügeltes Management. Sie fangen nach der Geburt mit 15 Ferkeln pro Sau an. Die überschüssigen Ferkel, die genügend Kolostrum aufgenommen haben, werden zu Sauen mit 3 Tage alten Ferkeln verlegt. „Die eigenen Ferkel dieser Sauen werden zu den folgenden Sauen mit 7 Tage alten Ferkeln verlegt. Die 7 Tage alten Ferkel werden zu Sauen mit 14 Tage alten Ferkeln verlegt. Und diese letzte Gruppe kommt zu Sauen mit 21 Tage alten Ferkeln. Deren eigene, 3 Wochen alte Ferkel werden abgesetzt.“
Die neugeborenen Ferkel, die nach ein paar Tagen nicht genügend Milch bekommen, werden zu einer jungen Sau mit einer guten Milchproduktion gelegt. Berry schätzt, dass er ohne die Pflegemütter im Schnitt 14 Ferkel pro Sau absetzen würde. Um dieses System zu ermöglichen, ist eine hohe Milchproduktion unerlässlich.
Die Betriebsbetreuung
Berry hält nichts von künstlicher Milch und Brei als Lösung für die niedrige Milchproduktion von Sauen. Diese sollten seiner Meinung nach nur eine Ergänzung zur Sauenmilch darstellen. „Unsere Ferkel werden ab dem 4. Lebenstag von Hand mit künstlicher Milch gefüttert. Wenn sie eine Woche alt sind, bekommen sie einen Brei. Nach zwei Wochen Brei bekommen die Saugferkel in der letzten Woche vor dem Absetzen Absetzfutter.“
Bei Berry findet einmal im Monat eine Betriebsbetreuung statt. Was ihm an der Betriebsbetreuung besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass sie sich trauen, ihn zu spiegeln und ihm deutliche Empfehlungen geben. „Meiner Meinung nach muss ein Betriebsbetreuer kritisch sein und dem Betrieb auf eine höhere Ebene verhelfen.“
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